Das Tiefbauamt plant aktuell den Gewässerumbau des Grummer Baches und der künstlich angelegten Teiche. Zudem werden durch die Emschergenossenschaft mehrere Stau- und Entlastungsbauwerke der Entwässerung (Regenüberläufe) um- oder neu gebaut. Zeitgleich optimiert der Regionalverband Ruhr (RVR) gemeinsam mit dem Umwelt- und Grünflächenamt den durch das Grummer Bachtal verlaufenden Emscher Park Radweg (EPR).

Auszug aus Pressemitteilung Stadt Bochum am 15.6.21

Die IG.Grumme begleitet den Prozess kritisch und bringt dazu regelmäßig ihre Vorschläge ein.

Auf dieser Überblickseite finden Sie in Zukunft ständig aktualisierte Informationen zum Umbau der Teichlandschaft. Sie können direkt zu den von uns eingereichten Alternativlösungen springen.

Unsere Vorstellungen zur Umgestaltung der Grummer Teiche

Wir sind dabei, uns Expertise von Fachleuten einzuholen. Nach dem ersten Studium der Unterlagen und Rücksprache mit den Experten haben wir hier unsere Ideen und Vorschläge gesammelt

In jedem Fall ist dazu eine genauere Erläuterung notwendig und die vorgegebene Zeit für Einwendungen und Anregungen durch Anwohner und Anwohnerinnen viel zu kurz. Es fehlen einfach auch viele genauere Angaben. Daher ist eine Vorstellung der Bauvorhaben durch die Planer unbedingt notwendig. Der Zeitraum von nur gut 3 Wochen seit Veröffentlichung am 15.6.21 bis zur Frist am 9.7.21 ist viel zu knapp für ein so umfangreiches Verfahren in vier Bauabschnitten. Wir wollen die Stadt auffordern, mehr Zeit für einen Dialog einzuräumen und eine öffentliche Informationsveranstaltung anzubieten.

Unsere Prioritäten

Hier folgen unsere ersten Ideen und Einschätzungen zum Planungsvorschlag der Stadt, um eine öffentliche Diskussion zu beginnen mit 3 Themenschwerpunkten:

  • a) Gestaltung der Plätze und Wege
    Schwerpunkt: Viele Nutzergruppen, Konfliktpotential mindern
  • b) Ökologische Funktion der Teichlandschaft
    Schwerpunkt: Artenvielfalt fördern, Klimaregulierung nutzen
  • c) echte Bürgerbeteiligung
    Potentiale der Bürger und der Debatte nutzen, alle einbinden

a) Attraktive Natur, Wege für Fuß- und Radverkehr, Verweilqualität stärken

Die Grummer Teiche sind 2020 während Corona noch wichtiger geworden: als Naherholungsgebiet zu allen Jahreszeiten. Viele Nutzer teilen sich die Wege: Spaziergänger, Hundebesitzer, Familien mit Kindern, Freizeitradler und Berufsradfahrer. Damit es nicht zu Konflikten kommt und alle zu ihrem Recht kommen, muss die Gestaltung intelligent gelöst werden.

Bisher wurde vom Büro Förder Landschaftsarchitekten (Dortmund) ein Konzept erarbeitet, das nur das Gebiet der Grummer Teiche vom Biggeteich im Osten bis zum Tipulusteich im Westen umfasst.
In vier Abschnitte eingeteilt, werden jeweils der Talraum, der Gewässerraum, der Lanschaftsraum, die Vegetation und der Erholungsraum analysiert.
Anschließend stellen das Büro Förder und die Stadt Bochum ein Konzept für die Freiraumplanung vor, das aus unserer Sicht als Diskussionsgrundlage zu sehen ist und noch keine Vorplanung darstellt.

b) Ökologische Aufwertung des Parks

Um den ökologischen Nutzen beurteilen zu können, fehlen z.T. genauere Festlegungen und manche Begriffe bleiben in den Unterlagen diffus oder unklar. Was ist z.B. ein Wiesenbach und was ist mit Wiese gemeint?

Bei einer Wiese geht es insbesondere um die künftige Pflege (Bewirtschaftung). Will man eine ökologisch hochwertigen Magerwiese mit zahlreichen Arten und einer Vielfalt an Blumen, muss diese auch so bewirtschaftet werden. Und welche Arten sollen dort angesiedelt werden? Das ist nicht geklärt. Aus unserer Sicht: Ausschließlich heimische Arten.
Auch beim Baumbestand ist die Bewirtschaftung wesentlich. Hier sollte man festlegen, dass Totholz stehen bleiben darf, zumindest an einigen Stellen, an denen keine Gefährdung zu erwarten ist.

Ebenso fehlt nach Meinung der von uns angefragten Experten eine Planung, wie man invasive Arten wie den japanischen Staudenknöterich zurückdrängen will. Mittlerweile macht er sich auch an der schmalen Becke breit.

c) Wir wollen eine echte Bürgerbeteiligung vor Ort

Die Stadt Bochum will sich anstelle einer echten Bürgerbeteiligung, mit einer Bürgerinformation auf einer Webseite zufriedengeben. Das ist aus unserer Sicht grundfalsch, u.a. auch deshalb, weil dadurch auf gute Anregungen und den produktiven Austausch untereinander verzichtet wird. Die von der Stadt vorgeschlagene Lösung, Anregungen per Email einzureichen, ist kein sinnvoller Ersatz. Allein schon deshalb nicht, weil diese Methode viele Menschen systematisch ausgrenzt oder sie so gar nicht erreicht werden.

Bürgerbeteiligung heißt Mitwirkung bei der Erstellung der Konzepte, nicht aber Information über fertige Konzepte, zu denen dann nur noch Anmerkungen möglich sind.

In Grumme soll es nicht einmal eine Präsenzinformation vor Ort geben. Wer keinen Netzzugang hat, bleibt von sämtlichen Informationen ausgeschlossen und kann auch nicht per Email Ideen, Wünsche und Anregungen einreichen. Zudem fehlt das zentrale Element einer Bürgerbeteiligung – der Austausch unter den Teilnehmenden selbst und mit den Planenden.

Veranstaltungen mit Austausch sind aber auch unter Corona (Covid19) möglich. Die Verwaltung hat bereits Erfahrungen Video-Konferenzen mit Arbeitsgruppen und gleichzeitig im Juni selbst sogar eine digitale Bürgerkonferenz mit hunderten Teilnehmern durchgeführt.

Angesichts der aktuellen Inzidenzwerte sind auch Präsenzveranstaltungen draußen vor Ort an den Teichen möglich. Und Grumme verfügt mit der Johanneskirche über einen Veranstaltungsort, der auch drinnen eine coronasichere Präsenzveranstaltung zulässt.

Das dies möglich ist, haben wir Anfang Juli 2021 gezeigt.

Unsere Anregungen an die Stadt Bochum

Auf den folgenden Seiten finden Sie unsere Anregungen, die wir Mitte Juli 2021 an die Stadt Bochum geschickt haben, im Detail.

Einleitung (Link, klick)

Danach folgen die Detailseiten zu den einzelnen Bauabschnitten:

1. Bauabschnitt: Vom Tipulusteich bis zur Bergstraße

Hier gefällt uns gut, dass Orte mit Ausblick auf die Wasserflächen geschaffen werden, sog. Wasserbegegnungsstellen mit Trittsteinen im Wasser geschaffen werden, es ist eine Spielstationen am Wiesenbach geplant, Aufenthaltsorte sollen einen Blick über das Tal, den Bach und die Teiche ermöglichen.
Neue Gehölze werden am Südrand der Parkanlage gepflanzt, Röhricht-, Gräser- und Staudenflächen an den Uferbereichen im Süden. Geplant ist die Instandsetzung aller Wege sowie den südlichen Weg als reinen Fußgängerweg auszuschildern und es soll einen Überweg an der Bergstraße geben.

2. Bauabschnitt: Constantinteich bis Tenthoffstre

Der Constantinteich wird wieder besser sichtbar durch Änderung an der Ufervegetation, die
Schaffung eines Begegnungspunktes für Spiel und Bewegung. Am Ostufer ist ein barrierefreier Weg zum Europa-Platz (der mit den Steinsteelen) geplant, der durch Schaffung von seniorengerechten Angeboten aufgewertet wird, zudem der Ausbau aller Fußgängerwege und die Neugestaltung der Parkeingänge.

3. Bauabschnitt: Kaiseraueteich bis zum Kinderspielplatz

Besondere Bedeutung hat für uns die geplante Schaffung eines neuen, eigenständigen Radweges nördlich des Grumbeckteiches (dieser soll trocken gelegt werden). Dies ermöglicht es, den südlichen Weg und Bürgerplatz für Fußgänger und als Aufenthalts-/Spielfläche frei zu halten. Dazu gehört die Instandsetzung der Straße Weg am Kötterberg. Die Hundewiese nördlich des Baches ist eine gute Idee, ebenso Erlebnispunkte an den Ufern von Bach und Teich. Neue Vegetationsflächen sind als Abgrenzung zu Privatgärten geplant, sowie ein zentraler Treffpunkt in der Mitte des Abschnitts.
Den größten Diskussionspunkt sehen wir in der Umwandlung des Grumbeckteiches in eine reine Röhrichtzone, die nur bei starkem Regen Wasser führt.

4. Bauabschnitt: Kötterteich, Grumeteich, Biggeteich

Der Grummer Bach fließt am Fußweg entlang und wird als Bach erlebbar. Neubau des Fußweges auf der Südseite, eindeutige Kennzeichnung als Fußweg.
Neuer Parkzugang vom Deinsloh, sowie die Aufwertung der Parkeingänge. Spiel- und Begegnungspunkt an der Schmalen Becke / Kötterteich (das ist der Zugang von der Kleingartenanlage). Aufenthaltsort nördl. Grumeteich mit Blick über das Bachtal und die Teiche. Abwechselnde Rasen-, Wiesen- und Hochstaudenflächen.

Abschnitt X: Aggerteich und Rottmansteich entlang Böckenbergstraße (nicht Teil der Planung)

Die Umgestaltung des süd-östlichen Abschnitts des Teichsystems mit dem Aggerteich und dem Rottmannsteich ist leider nicht in diesem Gewässerausbauplan enthalten. Die nötige Sanierung soll erst im Rahmen der Gewässerunterhaltung durchgeführt werden. Wir denken, dass dieser Abschnitt ebenso dringend angegangen werden muss, weil u.a. die Wasserqualität im Sommer problematisch ist.

Feuchtgebiet in dern Grummer Teichen

Weitere Infos / Download-Service für die Unterlagen

Internetseite der Stadt Bochum:
https://www.bochum.de/Tiefbauamt/Buergerbeteiligung-zur-Neugestaltung-Grummer-Bach

Hier können Sie die Planungsunterlagen in einem PDF Dokument gesammelt runter laden (Achtung: 8MB). Sie benötigen dafür ein

In unsere Beurteilungen gingen u.a. Fachinformationen des BUND und des Netzwerks für bürgernahe Stadtentwicklung ein.


Foto Dachbegrünung
Klima in Grumme | Mitmachen

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Nützliche Tipps in einem neuen Ratgeber: Der „Handlungsleitfaden für Dach-, Fassaden- und Vorgartenbegrünung“ der Stadt Bochum gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen. Er steht ab sofort auf der Internetseite der Stadt Bochum unter https://www.bochum.de/media/Handlungsleitfaden_Bochum zum Download. Entstanden ist er mit

SenseBox (Quelle: Stadt Bochum)
Leben in Grumme

Eine SenseBox für Grumme – beim Dämmerschoppen 24. November

Die „SenseBox“ ist eine kleine, vernetzte Umweltsensorstation. Diese misst Echtzeitdaten von Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Die gesammelten Daten sind online zugänglich und ermöglichen Einblicke in die Umweltbedingungen und helfen so, das Stadtklima besser zu verstehen. Dies fördert die Sensibilisierung