Die nachfolgenden Darstellungen wurden gemeinsam innerhalb der Interessengemeinschaft Grummer Teiche [jetzt: IG Grumme] erörtert. Sie lesen hier die im Juli 2021 bei der Stadt Bochum eingereichten Vorschläge.
Grundsätzlich begrüßt die IG Grumme die Umgestaltung der Grummer Teiche/ Bach und unterstützt sie. Viele Vorschläge des Konzeptes bewerten wir sehr positiv und würden uns freuen, wenn es zu einer Umsetzung der Vorschläge kommen würde.
Beispiele
- Deutliche Trennung von Fuß- und Radweg gegenüber dem reinen Fußweg
- Neuer Radweg nördlich des ehemaligen Grumbeckteiches
- Bauliche Instandsetzung des Wegesystems
- Überquerungshilfe an der Bergstraße
- Neue Vegetationsflächen für Gräser, Röhricht und Stauden
- Aufforstung mit heimischen Arten
- Umwandlung von Rasenflächen in Wiesenflächen
- Barrierefreier Weg vom Constantinteich zum Europa-Platz
- Neugestaltung der Eingänge zu den Grummer Teichen
- Hundewiese
- Schaffung von Verweilplätzen und Begegnungspunkten
- Abwechslungsreiche Ufervegetation am Grummer Bach
- Schaffung eines Aufenthaltsortes als Aussichtspunkt am Grumeteich
Unsere folgenden Anmerkungen sollen als Beitrag zu einer erfolgreichen und naturnahen Umsetzung auch unter dem Ausmaß des Klimanotstandes durch den Rat der Stadt Bochum verstanden werden. Dabei sollte ein naturnaher Grünzug im Vordergrund stehen und nicht eine Parklandschaft.
Allgemeines
Bei der Durchsicht der Planunterlagen fällt auf, dass zwischen der Gewässerplanung und der Freiraumplanung zum Teil Unterschiede (Unstimmigkeiten) bestehen (Exemplarisch: Mühlen- und Tipulusteich, Constantinteich), die wir nicht nachvollziehen können. Die vorliegenden Konzepte haben wir als Diskussionsgrundlage verstanden.
Die IG Grumme geht davon aus, dass die Freiraumgestaltung auf Basis des Leistungsbildes der HOAI 2013, Freianlagen § 39, Anlage 11 erstellt wird.
Mit den Ergebnissen der „Bürgerbeteiligung“ kann sicherlich die Vorplanung (Projekt- und Planungsvorbereitung) erstellt bzw. weitergeführt werden.
Am Ende der Vorplanung steht dann das Zusammenfassen, Erläutern und Dokumentieren der Vorplanungsergebnisse.
Diesen Ergebnissen sehen wir mit großem Interesse entgegen und würden uns über die Vorstellung im Rahmen einer Bürgerinformation freuen.
Wasserqualität des Grummer Bachs
Der Grummer Bach tritt aus einem Rohr in Hiltrop (Nahe der Autobahn A 43) an die Oberflächen und durchfließt in einer Betonschale ein naturnahes Regenrückhaltebecken (RRB), wird anschließend wieder verrohrt, um die ehemalige Lothringen-Trasse und die ehemalige Deponie der Stahlwerke Bochum zu unterqueren.
In dieses Regenrückhaltebecken soll zukünftig auch das Regenwasser der A 43 nach einer mechanischen „Reinigung“ direkt in den Grummer Bach eingeleitet werden.
Das Regenwasser der A43 enthält u.a. den Reifen- und Bremsabrieb des Autobahnverkehrs.
Reifenabrieb enthält kritische Stoffe wie Zink, aber auch Blei, Cadmium und Weichmacher.
Bremsabrieb hat einen hohen Anteil von Metallen wie Eisen, Kupfer, Antimon, Zinn, Molybdän. Weiterhin wird auch von der Deponie regelmäßig Oberflächenwasser in den Grummer Bach gespült. Zusätzlich werden nach Starkregenereignissen aus den vorhandenen Überläufen der Kanalisation Abwasser in die Teiche eingeleitet.
Teiche – Regenrückhaltebecken
Die Grummer Teiche sind keine natürlichen Teiche, sondern sind in den 50er – 79er Jahren des letzten Jahrhunderts als Regenrückhaltebecken (RRB) ausgelegt und gebaut worden.
Sie sollten bei Starkregenereignissen das Kanalwasser (Oberflächenwasser und Abwasser aus dem Flüsseviertel aufnehmen und dem Emschersystem zuführen.
Die Grummer Teiche sind somit technische Becken, die von Gewässern (Grummer Bach, Rottmannbach sowie der Schmalen Becke und der Ahlbecke) durchflossen werden.
Durch die geplante Herausnahme des Grummer Bachs aus dem Bigge-, Grumbeck- und Kötterteich wird befürchtet, dass diese Regenrückhaltebecken austrocknen.
Sie sollen zukünftig durch diffuse Quellen gespeist werden. Auf diese Quellen wird leider nicht in der Freiraumplanung eingegangen.
Fußgänger – Radweg -Wege Konzept
In Präsentationen der Stadt Bochum von 2019 wurde das Wegekonzept für die Grummer Teiche so vorgestellt, dass die Wege nördlich der Grummer Teiche als Emscher Park Radweg (heute Emscher Rad Trasse) vom RVR geplant und ausgebaut werden sollen.
Dieser Trassenbereich wird mit einer Beton~Asphalt-Decke versehen. Demgegenüber sollen die Wege südlich der Teiche als reine Fußgängerwege ausgebildet werden. Hier soll keine Beton-Asphalt-Backe, sondern eine wassergebundene Decke vorgesehen werden. Diese Planungen unterstützen wir ausdrücklich.
Freiraumgestaltung Grummer Teiche
Allerdings müssen die Fußwege so dimensioniert werden, dass die Wartungsfahrzeuge für die Abwasserkanäle diese nicht durch Befahrungen beschädigen (Unterbau, Breite und Begrenzung).
In den vorgenannten Präsentationen wurde vielfach der Wunsch geäußert, dass es eine klare Trennung der Wege (Rad- und Fußweg) zu den Fußwegen geben muss.
Für diese Regelungen reichen Hinweisschilder (das zeigt die heutige Situation) nicht aus.
Hierzu ist es erforderlich, dass die Fußwege an den Eingangsbereichen so begrenzt werden, dass Radfahrer diese nicht erreichen können, ohne vom Fahrrad abzusteigen. Eine solche Begrenzung muss jedoch problemlos von Rollstuhlfahrern und Gehhilfenutzern passiert werden können.
Dieser Wunsch besteht für alle reinen Fußwegeingänge zu den Grummer Teichen.
Die Zugänge zur Emscher Park Trasse von der Josephinenstraße, Tenthoffstraße, Vierhausstraße und von der Lothringen Trasse sind entsprechend deutlich zu kennzeichnen und auszuschildern.
Zeitliche Abläufe
Wie sehen die zeitlichen Abläufe in Bezug auf Detaillierung, Genehmigung, Baubeginn, Bau-
ende und weitere Bürgerinformationen aus?